Theatertherapie als kreative Wegbegleitung.

In meiner Arbeit mit Kindern habe ich ihn oftmals gehört den Satz:
Nur aus Spiel.“
Kinder verfügen noch über diesen Zugang zur Phantasiewelt, sie tun so ‚als ob‘. Wir Erwachsenen haben irgendwann vergessen, wo das Tor zu dieser „Anderswelt“ ist, dem Raum, in dem ganz anderes möglich ist als in der alltäglichen Welt.    
 
Mit den Methoden der Theatertherapie können wir uns der Welt unserer Phantasie wieder nähern: Wir treten ein in einen „Als-ob-Raum“. Wir spielen. Wir handeln im Spiel. Wir bewegen uns. Unser Körper weist den Weg.
Jeder Mensch hat seine ganz persönlichen Themen. In symbolischen Formen der Darstellung dieser Themen nähern Sie sich diesen an. Sie können: ausprobieren, denken, fühlen, tun und lassen, was Sie wollen. Im Spiel sind Sie frei. Sie übernehmen eine Rolle und sind nicht Sie selbst. Die Rolle ist wie ein „Schutzmantel“, den Sie sich überstreifen.
In ihn eingehüllt können Sie alles entdecken, erfahren, ja sogar verändern. Das, was im Spiel erlebt wird, ist im alltäglichen Leben vielleicht nur schwer oder gar nicht möglich. Die Rolle ermöglicht es, Wut oder andere starke Gefühle auszudrücken, Schmerz, Trauer und Verlust zu fühlen. Bedürfnisse können formuliert werden, wo im realen Leben vielleicht Sprachlosigkeit herrscht. Seine eigene Bedürftigkeit und Schwäche zeigen wirkt nicht nur entlastend und befreiend, dieses Erleben im Schutzraum wirkt sich nachhaltig aus und ermöglicht Veränderung und Heilung.
 
Der Theatertherapieraum bietet den notwendigen Halt, der in Zeiten von Trauer oftmals fehlt: 
 
Im Spiel darf ich sein, wie ich bin. Ich darf sein wie ich will. Ich darf sein, wie ich mich wirklich fühle. 


Begleitung in Trauerzeiten.

Die äußere Welt bewegt sich in Zyklen, in Jahreszeiten, aber auch die innere Welt von uns Menschen: 

Wir befinden uns immer wieder in Zeiten von Übergängen. In der Natur folgt der Frühling auf den Winter, der Tag geht über zur Nacht, Ebbe und Flut wechseln sich ab. 

 

Wenn uns ein so genannter Schicksalsschlag ereilt, geraten wir oft aus dem Gleichgewicht, kommen in Situationen, auf die wir uns nicht vorbereiten konnten. 

Alles ist wie aus den Fugen geraten. 

 

Ob wir wollen oder nicht gehen wir  in eine andere Phase des Lebens. Das vollzieht sich meist sehr schmerzvoll. 

Vielleicht will ich nichts hören vom Weitergehen, kann mir nicht vorstellen, dass es jetzt –so anders wie es ist – überhaupt weiter geht. 

 

Dennoch steht die Welt nicht still; Auch wenn es sich so anfühlt. Die Helligkeit des Tages wechselt über in die Dämmerung und die Dunkelheit der Nacht. Es geht weiter - irgendwie.

 

Mit diesem Weiter-Gehen sind Chancen verbunden: 

Ich darf entdecken was mir in meinem Inneren zur Verfügung steht, von dem ich bisher vielleicht nichts wußte.

Ich kann erfahren, was ich brauche, um den Übergang zu finden und somit weitergehen um mich entwickeln zu können.